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Simon Quendler ist konzeptioneller Maler, der seine Farben in aufwändigen Verfahren selbst herstellt.
Simon Quendler gelingt es mit unorthodoxen Techniken immer wieder, neue Wege in der Kunst zu gehen und den Kern der Dinge freizulegen. Er will die Grenzen des Kunstspektrums sprengen und auf diese Weise neue Sehmuster aufzeigen. Dazu entwickelt er in seinem Wiener Atelier spezielle Verfahren, mit denen er die Essenz aus Stoffen auslöst.
Die Zerstörung
1.) Die Feststoffe werden gemörsert.
2.) Organische und anorganische Stoffe werden nach Gruppen geordnet.
3.) Die Esse (der Hochofen) wird mit Holzkohle angeheizt.
4.) In einem Graphitschmelztiegel werden die Stoffe geschmolzen oder verflüssigt.
5.) Danach erfolgt die Abkühlung im Wasser, um die Struktur zu brechen.
6.) Schließlich werden die Stoffe von Verunreinigungen befreit (Entfernung der Asche).
Die Essenzen
Die Kunst der Mischung
1.) Die Malmittel werden mit Ölen gemischt.
2.) Der gezielte Einsatz chemischer Prozesse führt den gewünschten Effekt herbei.
3.) Manche Stoffe werden mit Haltbarkeitsmitteln gemischt.
4.) Sowohl organische als auch anorganische Stoffe werden zu Farben gemischt.
5.) Anreichern von Horn und Leder in Ölbädern.
Die Mischung der Kunst
Simon Quendlers Malerei dreht sich um Zerstörung und Neubildung des Raums. Er experimentiert mit verschiedensten Materialien, löst Schwebeteilchen mit Hilfe von Filtersystemen und ist unermüdlich auf der Suche nach der Ur-Farbe und dem Ur-Raum. Dazu macht er sich chemische und biologische Prozesse zunutze, mit denen er gezielt Reaktionen am Bildkörper herbeiführt, deren Endergebnis nicht immer vorherbestimmbar sind.
Das Werk entsteht
1.) Die Leinwand wird vorbereitet.
2.) Die Strukturmasse aus Leder und Horn wird aufgebaut und mit Vulkanasche strukturiert.
3.) Trocknungsphase.
4.) Erste Malschritte organischer und anorganischer Farbe beginnen.
5.) Organische Malmittel werden in das Bild geblasen.
6.) Trockene anorganische Malhäufchen werden am Bildkörper gebaut.
7.) Die malerische Feinarbeit beginnt.
Der Maler
Die Kunst reagiert
1.) Nach dem Malvorgang wird die erste Reaktionschemie eingegossen.
2.) Die Durchmischung findet statt.
3.) Nach ausreichender Reaktionszeit wird die zweite Reaktionschemie in die anorganischen Malhäufchen als Bindemittel geträufelt.
4.) Nach einer Trocknungsphase werden erste Emulsionsschichten eingearbeitet.
5.) Nun binden sich die Fette auf natürliche Weise mit der Struktur darunter.
6.) Eine Umwälzung findet statt, weil sich die Stoffe erneut durchmischen.
7.) Die zweite Emulsionsschicht wird aufgetragen und malerisch eingearbeitet.
8.) Die letzten Reaktionen vollenden das Kunstwerk.